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Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Fr 10.01.2014, 13:28
von Agnieszka
Guten Tag zusammen,
ich frage mich gerade, ob es notwendig ist, die Nationalität im Lebenslauf anzugeben. Ich habe Angst, dass ich, obwohl ich hier in Deutschland schon seit 30 Jahren lebe, schlechtere Chancen habe, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, wenn ich angebe, dass ich ursprünglich aus Polen komme. Wie seht Ihr das, wird man da hier in Deutschland diesbezüglich diskriminiert oder interessiert das niemanden, woher man kommt, Hauptsache man spricht die deutsche Sprache perfekt?
LG
Agnieszka
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Sa 11.01.2014, 13:16
von Gast
Bei mir sieht man es eh bei meinem Namen, dass ich aus Russland komme. Da brauche ich gar nicht erst versuchen, meine Herkunft zu verheimlichen. Letztendlich erfahren es die Personalverantwortlichen sowieso dann später im Vorstellungsgespräch. Wenn sich dann jemand daran stört, kann ich es auch nicht ändern.
Ehrlich gesagt will ich auch gar nicht in einem Unternehmen arbeiten, bei dem der Chef auf die Nationalität der Mitarbeiter schaut.
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Mo 20.01.2014, 22:04
von Sharky
In erster Linie geht es doch darum, dass der Arbeitgeber einschätzen kann, ob er Dich überhaupt einstellen kann. Irgendwelche Vorurteile würde ich da jetzt gar nicht unterstellen. Aber wenn Du jetzt z.B aus China kommst, dann ist es wahrscheinlich doch ein ziemlicher bürokratischer Aufwand. Daher würde ich dann lieber noch dazuschreiben, dass eine Arbeitserlaubnis vorhanden ist. Aber anführen würde ich die Nationalität auf jeden Fall, sonst denkt der Personaler noch, man will etwas verheimlichen.
Sharky
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Di 21.01.2014, 14:16
von VR
Liebe Agniezska, wenn du seit 30 Jahren in Deutschland lebst, es sit egal, woher du kommst. brauchst du nicht extra schreiben. und du besitzt bestimmt einen deutchen Pass..LG, VR
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Fr 07.03.2014, 11:34
von Özlem
Also ich gebe meine Nationalität (türkisch) schon seit längerem nicht mehr an und muss sagen, dass sich die Zahl der Einladungen zu Vorstellungsgesprächen dadurch deutlich erhöht hat. Ich bin zwar letztendlich trotzdem nicht genommen worden, aber bin immerhin schon eine Stufe weitergekommen...
Özlem
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Do 13.03.2014, 16:39
von Steffan
Özlem: Meinst Du das ernst? Ich habe zwar den Verdacht, dass hier in Deutschland eine gezielte Diskriminierung gegenüber Türken (Moslems) stattfindet, aber pauschalisieren sollte man trotzdem nicht.
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Mo 17.03.2014, 12:43
von Mirijam
Özlem hat geschrieben:Also ich gebe meine Nationalität (türkisch) schon seit längerem nicht mehr an
Bei Dir hört man beim Namen doch eh schon, dass Du aus der Türkei stammst. Da macht es doch auch keinen Unterschied, ob Du da noch Deine Nationalität angibst. Also daran wird es bestimmt nicht liegen, dass Du jetzt mehr Einladungen zu Bewerbungsgesprächen bekommst.
Außerdem sind ausländische Pflegekräfte (oder in welchem Bereich hast Du Dich beworben?) doch in Deutschland ziemlich stark verbreitet. Wenn ein Arbeitgeber da nur deutsche Kräfte einsetzen möchte, dann kann er sich auf dem Bewerbermarkt wohl totsuchen. Da kann er seinen Personalbedarf sicher nicht stillen.
Schönen Gruß
Mirijam
Re: Nationalität im Lebenslauf angeben?
Verfasst:
Mi 26.03.2014, 14:14
von Gast
Steffan hat geschrieben:Özlem: Meinst Du das ernst? Ich habe zwar den Verdacht, dass hier in Deutschland eine gezielte Diskriminierung gegenüber Türken (Moslems) stattfindet, aber pauschalisieren sollte man trotzdem nicht.
Schau mal hier bzgl. Diskriminierung:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 60855.htmlEine aktuelle Studie mit Befragung von Firmen - Ergebnis: Ausländer werden diskriminiert (schon allein bei ausländisch klingenden Vornamen)!
Das ist erschreckend und beschämend. Viele machen das gar nicht absichtlich, sondern unterbewusst. Und das ist meiner Meinung nach noch viel schlimmer, weil das noch viel tiefer sitzt und aus den Leuten gar nicht mehr heraus zu bekommen ist.
Schade Deutschland.