Forum von Medi-Jobs

Hallo allerseits,

ich bin schon desöfteren zu Bewerbungsgesprächen eingeladen worden, habe aber dabei bislang immer versagt, weil ich einfach bei solchen Geprächen unglaublich nervös bin. Als Personalverantwortlicher hätte ich mich nach dem Gesprächsverlauf dann bestimmt auch nicht gerade für mich als Bewerber entschieden. Ich kann dann immer nur sehr einsilbig antworten, wenn ich etwas gefragt werde, schwitze total - es ist einfach grauenhaft. Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps, was man gegen die Nervosität tun kann? Sollte man damit vielleicht sogar mal zum Arzt gehen (aber zu welchem bloß, zum Psychiater?) Bin schon am verzweifeln, normalerweise bin ich unter Freunden eigentlich ein relativ offener Mensch. Aber bei Bewerbungsgesprächen und anderen Prüfungssituationen ist mein Lampenfieber einfach unerträglich.

Mark

So ne Phase hatte ich auch schon mal. Mir hat geholfen, sich wirklich akribisch auf eine Prüfung (oder ein Bewerbungsgespräch) vorzubereiten. So ein Bewerbungsgespräch also dann bis zum Abwinken vor dem Spiegel üben und sich nicht sagen "Das wird schon". Jede mögliche Frage konsequent durchspielen und laut sprechen. Am besten noch mit dem Mikrophon aufnehmen und sich das Ergebnis nachher anhören. Und dann natürlich auch noch mit echten Personen üben. Also geh zu Deinen Eltern oder Freunden und trainere das so viel wie möglich. Du wirst sehen, mit der Zeit wird das immer besser. Und da man dann selbst auch merkt, dass es besser wird, bekommt man auch mehr Selbstbewusstsein.
Also lass Dich nicht unterkriegen, zum Arzt musst Du da erst einmal sicher nicht gehen, Beruhigungspillen helfen da auch nicht. Übung macht einfach den Meister!

Alles Gute
Gerald

Wichtig ist es inbesondere bei akuter Nervosität, vor dem Bewerbungsgespräch zur Ruhe zu kommen. Heißt also:
- rechtzeitig vor dem Gesprächstermin ankommen
- Ruhig und tief ein- und ausatmen
- sich einen ruhigen Platz suchen und in sich kehren
Oft helfen hier auch Meditationsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Diese kann man auch kurz vor dem Bewerbungsgespräch noch unbemerkt durchführen und so die Nervosität ablegen.

Florian

Es gubt aber auch Fälle, bei denen die Hausmittel nichts helfen und man wirklich eine Therapie braucht. Ein Freund von mir ging es ähnlich wie Mark (jetzt nicht direkt beim Bewerbungsgespräch, sondern allgemein, wenn er vor fremden Leuten etwas erzählen sollte) und da hat ihm so ein Coach ganz gut geholfen. Einfach mal googlen nach Lampenfieber bekämpfen oder so ähnlich, vielleicht findest Du ja Hilfe in Deiner Nähe. So teuer war es jetzt auch nicht.
Ansonsten hilft natürlich auch viel üben. Leg Dir zu Hause schon Sätze zurecht, die Du auf mögliche Fragen antworten kannst etc.

Hallo,

früher hatte ich mich auch immer extrem fertig gemacht in solchen Situationen. Aber gehe in Dich - was kann denn schon passieren? Keiner will Dich lynchen oder dergleichen.
Sei Du selbst, ehrlich und authentisch - und versuche Dir nicht krampfhaft auszureden, dass Du auf keinen Fall schon wieder so nervös sein darfst.
Die anderen sind auch nur Menschen, sie wollen Dich kennenlernen und keine perfekten oder gar vorgegebenen Antworten hören.
Im Notfall hatte ich mir dann gesagt, dass es heute mal ganz egal ist, wie es ausgeht - und schon war ich deutlich entspannter. An Deiner Stelle würde ich auch nicht unbedingt krampfhaft versuchen, die Situationen durchzuspielen - mich hat sowas nur noch nervöser gemacht, weil man glaubte, Situationen vergleichen zu müssen (da man sich gespielt sowieso anders verhält - eigentlich sogar stets schlechter, was einen dann noch verzweifelter werden lässt).

Vielleicht versuchst Du demnächst in ein Gespräch zu gehen mit dem festen Vorsatz, dass Du, so wie Du bist, völlig ok bist - und keinen Vorstellungen entsprechen musst. Viele leitende Personen schätzen außerdem ruhige/re und besonnene Menschen, die nicht "quasseln" oder versuchen, sich als tollster Mensch der Welt darzustellen - sowas ist äußerst unsympathisch. Du kannst ja auch versuchen, Deine Nervosität anzusprechen, falls es gar so schlimm werden sollte - das wirkt natürlich und lässt den Personaler oft etwas sagen, was das Klima deutlich entspannt.

Du bekommst das hin, dafür wünsche ich Dir viel Erfolg!

Freundliche Grüße

Nervosität ist ja nicht nur schlecht, sondern hilft auch dabei, sich zu konzentrieren. Zumindest dann wenn sie in Maßen vorhanden ist. Wichtig ist einfach, dass man sich nicht verrückt macht und sich dann nicht in etwas hineinsteigert. Gute Vorbereitung ist dabei essentiell - aber nicht nur auf den Inhalt des Vorstellungsgesprächs sondern auch auf die Begleiterscheinungen, die mit der Nervosität einhergehen. Damit meine ich zum Beispiel:
- verstärktes Schwitzen (also nach Möglichkeit schon ein Ersatzhemd mitnehmen, falls man vor dem Gespräch schon einen Schweißausbruch bekommt und sich noch umziehen kann)
- Heiserkeit oder ein trockener Mund (also immer Wasser dabei haben oder auch ein Lutschbonbon, Bonbons oder Kaugummi beruhigen eh noch zusätzlich)

Und ganz wichtig: Ruhig Atmen, lang und tief. Das beruhigt ungemein.

Andreas

Also ich denke mir immer: Wofür soll ich mich schämen oder warum sollte ich so aufgeregt sein? Du hast deine Stärken, fokussiere dich auf die und glaube an dich! Denn wir leben nur einmal, deshalb denk nicht drüber nach, was andere von dir halten und mach dein Ding!

Danke für die Tipps. Sehr hilfreich. Bald habe ich ein Gespräch und hoffe, dass es helfen kann.

Ich bin bei so etwas auch immer super nervös, mir hilft es, vorher an die Sachen zu denken, die ich schon erreicht habe und drei mal tief ein- und auszuatmen.