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Azubi soll auf Gehalt verzichten?

BeitragVerfasst: Do 25.10.2012, 22:29
von andip
Guten Tag alle miteinander,

ich bin Andi, neu hier und habe eine Frage:


Angenommen, meine Freundin "Berta", Auzubine zur examinierten Altenpflegerin, wird quasi dazu gezwungen, im Januar auf einen halben Monatslohn zu verzichten, weil der Betrieb finanziell schlecht dran ist und ihr solle das Geld dann Mitte des Monats, anstatt Anfang des Monats überwiesen werden und nehmen wir weiterhin an, dies alles wäre auf einer Mitarbeiterbesprechung mehrheitlich beschlossen worden und nehmen wir auch an, dass sie nicht dabei gewesen ist und auch nichts davon mitbekommen hat bis jetzt.

Ist das rechtens, dass das so gehandhabt werden könnte, wenn dieses hypothetische Beispiel wirklich eintreffen würde und sie dann dadurch theoretisch einen halben Monat unentgeldlich arbeiten müsste?
Davon mal ganz abgesehen, dass in einem solchen hypothetischen Falle sich die Kosten nicht bezahlen ließen, da sie angenommenerweise eh knapp an der Armutsgrenze lebt, nach Abzug aller Kosten?


Könnte mir das Gedankenspiel jemand arbeitsrechtlich erläutern freundlicherweise?



MfG, Andi

Re: Azubi soll auf Gehalt verzichten?

BeitragVerfasst: Mo 29.10.2012, 21:18
von Carlos
Also normal ist es doch sowieso, dass man sein Geld am Ende des Monats bekommt und nicht am Anfang. Vielleicht war das vom Arbeitgeber einfach bislang ein Goodwill, ansonsten schau halt in den Arbeitsvertrag. Da muss ja sonst dazu etwas drinstehen. Wenn es nicht extra geregelt ist, dann gilt § 614 (Die Vergütung ist nach der Leistung der Dienste zu entrichten) und der Arbeitnehmer muss in Vorleistung treten.

Wenn natürlich insgesamt weniger gezahlt wird, dann ist dies natürlich nicht rechtens und kann auch nicht auf einer Mitarbeiterversammlung allgemein beschlossen werden. Da würde ich dann doch mal mit dem zuständigen Chef sprechen oder im Notfall auch einen Anwalt einschalten (obwohl man dann die Ausbildung wohl auch ganz knicken kann...)

Adios
Carlos