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Arbeitssicherheit im Umgang mit Hilfsmitteln

BeitragVerfasst: Mo 15.12.2014, 12:57
von Craven
Guten Tag zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe bisher Foren rund um das Thema Pflege bisher nicht genutzt/gebraucht.

Zu mir:

Ich bin seid 20 Jahren examinierter Altenpfleger und habe in diversen stationären und ambulanten Einrichtungen gearbeitet.

Seit gut 4 Monaten arbeite ich in einem kleinem Heim, welches 45 Bewohner besitzt. Teils normale altertypische Erkrankungen,Menschen die einen ruhigen Lebensabend verbringen wollen, und Bewohner mit tedenziellen dementiellen Erkrankungen..

Dieses Heim wurde bis vor einem halben jahr durch einen privaten Anbieter betrieben und regelrecht runter gewirtschaftet.

Hilfsmittel wie Betten, Rohlstühle etc scheinen laut jetziger Leitung aus dem privaten Besitz des Vorbetreibers zu stammen und werden bei defekten von einem Hausmeister repariert. :roll:
Diese "Reparaturen" sind weniger eine Behebung der Probleme, sondern vielmehr laienhaft geflicktes Stückwerk an Betten,Rollstühlen etc. Die arbeit mit diesen "Hilfsmitteln" ist äusserst anstregend, da Betten sich teilweise nicht hochfahren lassen.....hochfahren, aber wieder sofort runter fahren ohne das eigene zu tun. Rollstühle wo Bremsen nicht funktionieren und ebebenso laienhaft "repariert" werden wie alles andere, Rollatoren, wo sicher irgendwann mal eine funktionierende Bremse vorhanden gewesen ist und und und. Man kann sich sicher denken das dies kein rückenschonendes Arbeiten ist.

Die alten Stammmitarbeiter und die jetzige Leitung kümmern sich um dererlei Probleme nicht, spielen diese Tatsache herunter und lassen alles so wie es ist. Kritik meinerseits wird teilweise mit unverständnis und herunterspielen der Lage quittiert.

Nun kam es in diesen 4 Monaten meines "wirkens" dort zu dem Vorfall das ich mir auf Grund dieser Umstände 2x böse den Rücken geschädigt habe und erstmal brach lag. Auch dies wurde als gegeben hingenommen.Meine letzte Krankmeldung auf Grund von harschen Schmerzen im Rücken,wurde sogar mit der Kündigung in der Probezeit beantwortet.


Nun daher meine Frage, welche Mittel stehen mir als (mittlerweile ehemaliger) Arbeitnehmer zur Verfügung, wenn man solch einer Arbeitssituation ausgesetzt ist und wo sich die Heimleitung,Pdl und alte Stammmitarbeiter, die auch über diverse Rückenschmerzen etc klagen und ein nicht unerhebliches Krankheitskonto vorweisen, nicht darum kümmert, und alles damit erklärt , wir müssen das Haus aus dem Schuldenberg holen und haben für sowas kein Geld/Zeit/what ever.

Da ich noch einige Jahre in dem Beruf verbringen muß, möchte ich mir in Zunkunft meine Gesundheit, vorallem die des Rückens bewahren und in Zukunft solchen Arbeitsbedingungen aus dem Weg gehen.

Habe ich da irgendwelche rechtlichen Möglichkeiten gegen den Arbeitgeber, oder muß ich alles als gegeben hinnehmen?

Re: Arbeitssicherheit im Umgang mit Hilfsmitteln

BeitragVerfasst: Mi 21.01.2015, 18:05
von Franziska
Man kann sich da sicherlich bei offiziellen Stellen empfehlen, in NRW findest Du hier z.B. Ansprechpartner dafür:
http://www.arbeitsschutz.nrw.de/service/ansprechpartner_beratung/

Aber ob das letztendlich etwas bringt, weiß ich auch nicht. Freunde bei Deinem Arbeitgeber wirst Du Dir da bestimmt nicht machen, wenn die da von Amtswegen eine Rüge erhalten. Vielleicht kann man die Beschwerde auch weitgehend anonym machen, musst Du dann mit dem Amt mal abklären.

Ansonsten ist vielleicht die bessere Alternative, den Arbeitgeber zu wechseln. Freie Stellen im Pflegebereich gibt es ja zur Genüge. Da würde ich mich parallel einfach mal umschauen und dann, wenn es passt, die Stelle wechseln.

Viele Grüße
Franziska

Logisch vorgehen

BeitragVerfasst: Mi 01.04.2015, 11:12
von Andrea
Hallo,

ich hätte in der Probezeit alles dafür gegeben auf keinen Fall krank zu werden und auch keine offene Kritik geübt. Potentielle Querulanten werden besser schnell entsorgt. Es geht um Geld, und da versteht niemand Spaß.

Wenn man so lange in der Pflege arbeitet, sollte man diese einfachen Zusammenhänge doch kennen.

Aber auch nach der Probezeit ist in unserem System kein Platz für offene und ehrliche Kritik. Wir sind abhängig Beschäftigte und sitzen immer am kürzeren Hebel. Dem Arbeitnehmer will man offiziell einreden, er solle sich an Reformen auch im eigenen Betrieb mit konstruktiver Kritik beteiligen, aber damit fällt man ganz schnell unangenehm auf.

Was sollte man also tun? Dem Arbeitgeber muß wie einem kleinen Kind deutlich erklärt werden, daß die jetzigen Umstände Kosten verursachen. Sich krank melden, weil der Rücken durch kaputte Hilfsmittel schmerzt und eine Krankmeldung folgte, ist schon gut - wenn der Plot eben deutlich und richtig kommuniziert wird.

Warum nicht die Entsprechenden Aufsichtsbehörden mit richtigem Namen anschreiben, aber diese ausdrücklich um eigene Anonymität bitten. Sonst kann der Arbeitgeber wegen Verletzung der Verschwiegenheitspflicht kündigen.

Hilfsmittel wie Pflegebetten dürfen übrigens nicht verändert werden, der Hersteller muß bei jeglicher Veränderung, und das kann schon eine Klemmlampe am Bettgitter sein,nicht mehr haften. Es haftet dann der Betreiber, oder der das Hilfsmittel unsachgemäß benutzt. Diese Information kann dem Arbeitgeber eindringlich vor Augen führen, wie kostspielig am Ende eine verpfuschte Reperatur durch den Hausmeister ist. Zumal der Hausmeister ja in Wirklichkeit auch nur gelernter Bäcker, oder ähnliches ist.

Gruß,

Andrea