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Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Do 27.12.2012, 14:00
von Doc Snyder
Guten Tag zusammen!
Ich hoffe alle hier haben Weihnachten gut überstanden. Meine Frage dreht sich aber nun schon wieder ums Berufliche
Ich wollte mich mal informieren, wie es mit einer privaten Berufshaftpflicht für Ärzte aussieht, muss man die haben bzw. privat abschließen oder übernimmt die die Klinik, wenn man dann als Assistenzarzt angestellt ist? Wenn man es selbst bezahlen muss, welche Kosten kommen dann auf einen monatlich in etwa zu?
Ich werde wohl nämlich in Kürze anfangen mit meiner Weiterbildungszeit und hab mir zum Thema Berufshaftpflichtversicherung bislang noch nicht so viel Gedanken gemacht. Wäre jedenfalls Eure Einschätzung sehr dankbar.
Grüße
Doc Snyder
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Do 03.01.2013, 11:52
von Claudia
Na ja, zwingend notwendig ist eine private Berufshaftpflicht für Ärzte nicht. In der Regel solltest Du über die Klinik versichert sein, wenn Du einen Behandlungsfehler machst. Aber das ist auch nur die Theorie. Ich kenne Fälle, da dachte der Arzt auch, er sei über die Klinik versichert und musste dann am Ende doch einen ziemlich hohen Betrag selbst bezahlen. Also ich würde mir auf jeden Fall noch eine private Versicherung zulegen, die kostet auch nicht die Welt, je nach Schadenshöhe so ca. zwischen 50 und 100 Euro pro Jahr. Da sollte man nicht sparen.
Grüße
Claudia
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Di 05.02.2013, 17:45
von Julian
Wenn Du wirklich nur in Deiner Arbeitszeit behandelst und dann einen Fehler machst, dann zahlt auch das Krankenhaus. Meiner Meinung nach ist das alles nur Geldschneiderei von den Versicherungen, die diese Horrormeldungen in Umlauf bringen. Natürlich gibt es aber Einzelfälle, musst Du aber selbst entscheiden. Aber man sieht ja schon an den Versicherungsprämien, dass es nur äußerst selten vorkommen kann, dass die Versicherung einmal zahlen muss...
Julian
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
So 10.02.2013, 12:38
von Guido80
Ich kenne leider jemanden, der hat auch gedacht, er wäre über die Klinik gut genug versichert. War aber nicht so! Jetzt hat er schon ein Heidengeld für Anwälte ausgegeben und ist so gut wie pleite. Ich würde da lieber auf Nummer sicher gehen und die Berufhaftpflicht abschließen.
Guido
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Fr 12.04.2013, 12:01
von Sabrina
Hallo Kollegen und Kolleginnen,
vielleicht kann man mal eine Umfrage machen, wie viele Ärzte als Berufsanfänger so eine Berufshaftpflicht abschließen. Würde mich mal interessieren, ob das die Mehrheit macht oder nicht. Oder kennt Ihr dazu irgendwelche Zahlen oder Untersuchungen (am besten keine, die von den Versichern selbst in Auftrag gegeben wurden...)?
LG
Sabrina
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Di 23.04.2013, 08:30
von Kamel78
Ich bin wahrlich kein Freund von Versicherungen. Meiner Meinung nach sollte man nur eine Versicherung abschließen, wenn es im schlimmsten Fall wirklich existenzbedrohend ist. Ich denke fürs Private reicht eine Haftpflichtversicherung sowie eine Feuerversicherung, wenn man ein Haus hat, vollkommen aus. Evtl noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Aber gegen Behandlungsfehler sollte man sich auf jeden Fall auch noch einmal mit einer Berufshaftpflicht selbst versichern, das kann einem ja sonst das ganze Leben kaputtmachen, ein Fehler kann immer mal passieren.
So niedrig ist das Gehalt als Assistenzarzt ja nun auch nicht, dass man die paar Kröten für die Versicherung nicht übrig hat.
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Mo 01.06.2015, 16:29
von psychodoc
Nebenbei bemerkt ist auch ein Assistenzarzt in der Klinik lauf ärztlicher Berufsordnung zu einer Berufshaftpflichtversicherung verpflichtet. In Berlin etwa lehnen Kliniken kategorisch ab, die Assistenten rechtlich abzusichern.
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Do 17.09.2020, 08:23
von Godard
Kann denn jemand eine spezielle Berufshaftpflicht für junge Ärzte empfehlen? Gibt es da irgendwelche Sondertarife?
Re: Berufshaftpflicht als Assistenzarzt
Verfasst:
Fr 25.09.2020, 21:46
von ThomasL
Hier ist ja im Laufe der Jahre viel Unsinn zusammengekommen ...
Als Weiterbildungsassistent in einem Krankenhaus braucht man definitiv keine Berufshaftpflichtversicherung, jedenfalls nicht im Normalfall. Lediglich wenn man außerhalb des Krankenhauses noch Vertretungen übernimmt oder anderweitig tätig ist, ist eine Haftpflicht u.U. erforderlich. Selbst als Facharzt ist man an einem Krankenhaus in der Regel voll abgesichert, da jedes Krankenhaus eine Betriebshaftpflicht für die Tätigkeit seiner Angestellten haben muss.
Einfach mal bei den jeweiligen Landesärztekammern recherchieren! Und natürlich beim Arbeitgeber nachfragen und sich den Umfang der jeweiligen Versicherung bestätigen lassen (es gibt da schon Unterschiede, bei mir sind gelegentliche private Tätigkeiten sogar mitversichert, auch grobe Fahrlässigkeit (nicht immer selbstverständlich). Vorsatz kann man natürlich nie versichern...
Landesärztekammer Bayern:
Der angestellte Krankenhausarzt ist in der Regel über die Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhausträgers für den Be-reich seiner Dienstaufgaben (mit-)versichert. Im Zweifel sollte diesbezüglich aber der jeweilige Arbeitsvertrag entsprechende Regelungen enthalten.Darüber hinaus empfiehlt es sich für angestellte Ärzte, das sogenannte „Restrisiko“, wie Erste-Hilfe-Leistungen, Behandlungen im Notfall, ärztliche Freundschaftsdienste im Verwandten-und Bekanntenkreis, mit einer eigenen Berufshaftpflichtversicherung abzusichern. Auch bei Nebentätigkeiten von angestellten Ärzten sollte zusätzlich eine eigene Berufshaftpflichtversicherung für die jeweilige Tätigkeit (soweit nicht wiederum über den Arbeitgeber mitversichert) abge-schlossen werden. Fazit: Ist ein Arzt angestellt tätig, sollte er sich immer einen Nachweis von seinem Arbeitgeber (Praxisinhaber, Krankenhaus) über den bestehenden Versicherungsschutz geben lassen.