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[Roger 27]

Hallo

Ich bin seit 1 Jahr als MTRA in einer Praxis tätig. Ich bin an sich zufrieden dort, wobei ich hauptsächlich nur am MR sitze.
Nun hätte ich ein Angebot, bei welchem ich brutto zwar 300-400€ mehr verdienen würde, dann aber im Schichtdienst wäre, sowie auch mal ab und an am Wochenende arbeiten muss (=Klinikum). Ich habe eine Freundin, die ebenso in der Praxis arbeitet, in der ich arbeite, allerdings sehen wir uns während der Arbeit nur kurz immer mal wieder(haben wir uns so ausgesucht und klappt perfekt). Allerdings haben wir nun jedes Wochenende zusammen frei (=Praxis), verdienen jedoch weniger als es im Klinikum wäre.

Nun sind wir am Überlegen...
Wecheln wir beide, wechselt nur einer, wechseln wir gar nicht..?

Vorteile im Klinikum sind natürlich das Geld, sowie dass man an allen Geräten fit bleibt.
Vorteil der Praxis ist das immer freie Wochenende, sowie dass man hauptsächlich "gesunde" Patienten hat und sich nicht kaputt macht, abgesehen vom Zeitfaktor.

Wir sind uns nun sehr unsicher. Wir wollen uns auf keinen Fall auseinanderleben...
Hat jemand Erfahrungen diesbezüglich oder einen guten Rat?

Liebe Grüße,
Roger 27

[Gast]

Hey,

die Problematik versteh ich gut...Also ich selbst arbeite seit mehr als 3 Jahren in einer Praxis (im Rö/CT/Nuk/MR), die aber ans Krankenhaus angeschlossen ist und somit hab ich weder den Vorteil, nur "gesunde" Patienten zu behandeln noch, dass ich die Wochenenden frei hab, da wir Nachts und an WE (also im Bereitschaftsdienst) die Versorgung der stationären Patienten gewährleisten müsen....
Da es mir von den Kollegen aber sehr gut hier gefällt und ich mich von der Bezahlung her nicht beschweren kann, werde ich das wohl noch ein Weilchen mitmachen aber für mich steht mittlerweile die Freizeit, d.h. auch an Feiertagen, Wochenenden usw auch mal frei zu haben, absolut im Vordergrund und das ist mit keinem Geld der Welt zu ersetzen! Erst recht nicht, wenn es sich nur um 300-400 Euro brutto handelt und dafür evtl. noch die Beziehung drunter leiden muss!!!

Bist du denn nur am MRT am arbeiten?

Liebe Grüße

[Roger 27]

Ja bin zu 90% nur am MR. Also es wären nun doch eher 500€ brutto mehr, aber ich tendiere auch dazu in der Praxis zu bleiben.

[MTRA 44]

Hallo,
Ich habe 15 Jahre in der Klinik ( Uni Klinik) gearbeitet und bin jetzt seit 8 Jahren in einer Praxis. Bin auch zu 90% am MRT. Ich verdiene in der Praxis auch sehr, sehr gut und die Kollegen passen auch. Aber ich bin zur Zeit am Bewerbungsschreiben, ich möchte wieder in die Klinik. Natürlich habe ich wieder Nacht und Wochenenddienst, aber mir hat es in der Klinik viel besser gefallen. Auch habe ich hier geregelte Arbeitszeiten, in der Praxis muss ich immer flexibel Überstunden machen, weiß nie wann ich raus komme. Was mich auch ärgert ist, das wir als MTRA's in der Praxis nicht geschätzt werden. Wir sind 2 MTRA's und 7 Arzthelferinnen mit Zusatzausbildung. Mann sieht das an vielen Bereichen die Qualität nachlässt .Auch ist das Arbeit in der Klinik in allen Bereichen viel lockerer, durch die Uni-Klinik war ich auch immer auf dem neuesten Stand, es hat mir viel mehr Spaß gemacht. Und das ist doch am wichtigsten ,das man gerne in die Arbeit geht. Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, bis zur Rente ( noch 17 Jahre ) die Fließbandarbeit am MRT zu machen. (35-40 Patienten am Tag).Ich weiß nicht wie Alt du bist, aber mal ein Wechsel ist mit Sicherheit nicht schlecht. Ich hoffe ich konnte Dir helfen und wünsche Dir alles gute. Übrigens, in einer Radiologischen Praxis sollte man immer mehr verdienen wie in der Klinik, falls Du dort bleiben möchtest!!

[mtraausdemnorden]

Das, was mtra44 schreibt, kann ich voll bestätigen. Ich habe auch 10 Jahre im Krankenhaus gearbeitet und bin nun seit fünf Jahren in einer Praxis tätig. Auch ich würde gerne zurück in die Klinik. Mir macht die Arbeit in der Praxis keinen Spaß und ich bin nur noch dort, weil sich für mich ein Jobwechsel in der letzten Zeit wegen der Geburt meiner zwei Kinder nicht angeboten hat. Ich bin momentan noch in Elternzeit, denke aber darüber nach, nach deren Ende wieder in die Klinik zu gehen. Zwar ist die Arbeitsbelastung dort auf Grund der Dienste wesentlich höher, aber dafür ist der Job immer wieder spannend und der Patient steht mit seiner Krankheit im Vordergrund. In der Praxis hingegen geht es immer in erster Linie um Geld und erst danach darum, was für den Patienten am besten ist. Die Arbeit ähnelt dadurch häufig, wie auch schon von meinem Vorredner gesagt, einer Fließbandtätigkeit, die einem die Freude am Job nimmt. Ich möchte gerne zurück in die Klinik, aber habe auch etwas Angst vor einem Wechsel, weil ich nun zwei kleine Kinder habe und mich frage, ob ich die Dienste mit meinem Familienleben vereinbaren kann. Allerdings frustet mich die Arbeit in der Praxis so sehr, dass ich es wahrscheinlich trotzdem wagen werde. Ich muss noch über 20 Jahre arbeiten und hätte gerne wieder mehr Freude am Job.