Der tabellarische Lebenslauf
Der Lebenslauf ist eines der wichtigsten Dokumente und Argumente, um sich
für oder gegen Sie zu entscheiden. Viele Personalentscheider sind sogar
der Meinung, die Analyse des Lebenslaufes stelle die entscheidende Weiche
für die Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Grundsätzlich gibt es keine vorgeschriebene Norm für Lebensläufe. In den letzten Jahren hat sich aber immer mehr der tabellarische Lebenslauf durchgesetzt, weil er einfach übersichtlicher als der handschriftlich-ausführliche Lebenslauf. In Zeiten des Computers hat die Handschrift, die der Personaler beim handschriftlichen Lebenslauf noch zusätzlich untersuchen konnte, auch so gut wie keine Bedeutung mehr.
Aber worauf kommt es nun an, damit Ihr Lebenslauf Beachtung findet?
Die wichtigen Informationen und Argumente, die für Sie sprechen, müssen
klar und übersichtlich geordnet sein. Der Lebenslauf darf im Gegensatz zum
Bewerbungsanschreiben ohne Bedenken länger als eine Seite sein. Dabei sind
Sie in der grafischen Gestaltung relativ frei.
Im Folgenden finden Sie ein Schema, das eine Orientierung für die Gestaltung
Ihres Lebenslaufes sein kann. Verstehen Sie dieses Gerüst als Basis,
um eine eigene Darstellung Ihres Werdegangs zu entwickeln.
Muster-Aufbau eines Lebenslaufes
Persönliche Daten
- Vor- und Zuname
- Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse
- Geburtsdatum- und ort
- Religionszugehörigkeit bei konfessionellen Arbeitgebern
- Familienstand, ggf. Zahl und Alter der Kinder
- Staatsangehörigkeit (aber nur, wenn man nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt)
- Die Eltern braucht man nicht mehr anzuführen
Schulbildung
- besuchte Schulen
- Schulabschluss
Ggf. Hochschulstudium (oder vergleichbare Ausbildung)
- Fach/Fächer
- Universität
- Schwerpunkte, ggf. Thema der Examensarbeit/ggf. Promotion
- Art der Examina
Berufstätigkeit
- ggf. Art der Berufsausbildung
- ggf. Ausbildungsfirma/- institution evtl. mit Ortsangabe
- ggf. Abschluss mit Hinweis auf besonderen Erfolg
- Berufsbezeichnungen, -positionen, evtl. Kurzbeschreibung
- Arbeitgeber mit Ortsangabe
- alles mit Zeitangaben
Ggf. berufliche Weiterbildung
- Hier nennen Sie alles, was mit Ihrer Berufspraxis in Zusammenhang steht.
Ggf. außerberufliche Weiterbildung
- Aufgepasst bei Kursen: Fremdsprachen ja. Risikosportarten sollten Sie nicht unbedingt angeben. Welches Bild entwerfen Sie möglicherweise von sich? Lebt gefährlich. Könnte durch häufiges Krankwerden ausfallen!
Besondere Kenntnisse
- z.B. Fremdsprachen, Computersprachen, spezielle Software, Führerschein etc.
Hobbys/Interessen
- Gern künstlerisch, ehrenamtliches und/oder soziales Engagement, Sport. Dies alles will gut überlegt sein und sollte irgendwie zu Ihnen und zu Ihrer Bewerbung und dem speziellen Arbeitsplatz passen. Politische Aktivitäten sollte man eher nicht erwähnen.
Ort, Datum, Unterschrift
- Vermeiden Sie auf jeden Fall ehrenrührige Erklärungen, Versicherungen etc.
Worauf schaut der Personaler in Ihrem Lebenslauf?
Dem "Lebenslauf" - eigentlich mehr Ihrer dargestellten beruflichen
Entwicklung - will man entnehmen, ob Sie aufgrund Ihrer fachlichen Kompetenz
und Ihrer Persönlichkeit für die ausgeschriebene Position geeignet sind.
Bei den Personalchefs stehen zwei Aspekte im Vordergrund. Es sind die
Zeitfolge- und Positionsanalyse. Die Zeitfolgeanalyse wird erstellt, um
mögliche Lücken in Ihrer Biographie auf die Spur zukommen. Hinter "Lücken"
vermutet man eher Negatives. Genauer unter die Lupe nimmt der Personalchef
auch die Anzahl der unterschiedlichen Arbeitsplätze in einem bestimmten
Zeitraum:
Findet ein Arbeitsplatzwechsel in zu kurzen Abständen statt (d.h. deutlich
unter fünf Jahren, wenn Sie 33 überschritten haben), deutet das auf
Schwierigkeiten oder mangelndes Durchhaltevermögen hin. Bei jüngeren Bewerbern
wird dies jedoch meist anders interpretiert: Wer jung ist, darf ausprobieren
(bis Sie 27 Jahre alt sind, sollten Sie erst nach zwei Jahren wechseln, bis
zu einem Alter von 35 Jahren erst nach mindesten 3 Jahren, danach (bis
Anfang 40) nach 4 Jahren, und sind Sie älter als Mitte 40, sollten Sie
mindestens 5 Jahre an einem Arbeitsplatz bleiben.
Umgekehrt gilt: Wer erst nach 10 oder 15 Jahren wechselt, dokumentiert
Ängstlichkeit und mangelnde Flexibilität. Dies kann auch als Indiz für
geringe Lern- und Anpassungsfähigkeit bzw. Anpassungswilligkeit gewertet werden.
Die Positionsanalyse beschäftigt sich mit dem Auf- und Abstieg, Berufs-
und Arbeitsgebietswechsel. Hier kommt es auf die Geradlinigkeit und
Folgerichtigkeit an: Haben Sie ziellos im Leben mal dies mal jenes gemacht,
oder sind Sie beruflich planvoll und konsequent vorgegangen? Kann man einen
"roten Faden" erkennen?
An dieser Stelle muss aber noch einmal verdeutlicht werden, dass es gar nicht
wirklich um Ihren Lebenslauf im traditionellen Sinne geht (Vater, Mutter,
Grundschule, Oberschule, Ausbildung etc.). Die Bewerbungsmappe ist eine Art
Verkaufsprospekt und hat die Aufgabe, neugierig auf Sie zu machen, Interesse
auszulösen, Ihre Kompetenz angemessen zu vermitteln, aber auch Ihre
Persönlichkeit und Leistungsmotivation. All dies soll zu einer Einladung
zum Vorstellungsgespräch führen.
Kostenlose Word-Vorlage für einen tabellarischen Lebenslauf zum Download
Den nachfolgenden Beispiel-Lebenslauf haben wir für Sie als ein durchaus positives Muster für einen tabellarischen Lebenslauf entworfen und zum Download bereitgestellt. Wenn Sie auf das Vorschaubild klicken, dann erhalten Sie eine vergrößerte Ansicht des Lebenslaufs im jpg-Format. Mit dem Link darunter können Sie sich das dazugehörige Word-Dokument herunterladen.
Fragen rund um die Erstellung des Lebenslaufs?
Brauchen Sie Hilfe bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs? Dann schauen Sie doch einmal in unserem speziellen Forum rund ums Thema Lebenslauf vorbei. Dort können Sie gerne all Ihre Fragen stellen und werden dann sicherlich schnell kompetente Antworten erhalten. Die interessantesten Diskussionen haben wir Ihnen hier schon einmal verlinkt: