von Lilly » Mi 11.09.2024, 11:05
1. Die Rolle der Milz in der Blutbildung bei Kindern und unter bestimmten pathologischen Bedingungen
Die Milz spielt während der frühen Entwicklungsphase des Menschen eine wichtige Rolle in der Hämatopoese (Blutbildung). Im embryonalen und fetalen Stadium ist die Milz – neben der Leber und dem Dottersack – ein zentrales Organ für die Blutbildung. Nach der Geburt verlagert sich diese Funktion überwiegend ins Knochenmark, doch bei Kindern bleibt die Milz bis etwa zum sechsten Lebensjahr in die Blutbildung involviert.
Warum bleibt die Milz bis zu einem gewissen Alter aktiv?
Die Milz „merkt“ quasi nicht direkt, dass sie aktiv bleiben muss, sondern diese Funktion ist ein Überbleibsel der frühen Entwicklungsphase. Die Blutbildung in der Milz wird nach und nach vom Knochenmark übernommen. Das Knochenmark eines Kindes ist noch nicht vollständig entwickelt, weshalb die Blutbildung teilweise noch in der Milz stattfindet. Dies ist besonders relevant, da die Hämatopoese bei Kindern aufgrund des Wachstums einen hohen Bedarf hat.
Wie wird die Blutbildung durch die Milz in besonderen Fällen aktiviert?
In Fällen wie einer Knochenmarksanomalie oder im hohen Alter spricht man von einer sogenannten „extramedullären Hämatopoese“. Dies bedeutet, dass andere Organe, die früher in der Embryonalphase Blut bildeten – insbesondere die Milz, aber auch die Leber – diese Funktion wieder übernehmen können, wenn das Knochenmark dazu nicht in der Lage ist. Diese „Reaktivierung“ geschieht in der Regel durch Signale, die vom Körper gesendet werden, wenn das Knochenmark ausfällt oder stark beeinträchtigt ist. Diese Signale umfassen erhöhte Spiegel von Erythropoetin (ein Hormon, das die Blutbildung stimuliert) sowie eine gesteigerte Freisetzung von Zytokinen und Wachstumsfaktoren, die die Hämatopoese fördern.
Im Alter kann das Knochenmark zunehmend durch Fettzellen ersetzt werden (dies nennt man Involution des Knochenmarks), und die Blutbildung wird ineffizienter. Dies kann ebenfalls zu einer extramedullären Hämatopoese führen.
2. Wo du mehr darüber nachlesen kannst
Wenn du selbst tiefer in die Materie eintauchen möchtest, empfehle ich dir die folgenden Quellen:
Lehrbuch der Hämatologie:
„Williams Hematology“ (englisch) ist ein Standardwerk, das detailliert auf die extramedulläre Hämatopoese und die Rolle der Milz eingeht.
Embryologie:
Für den Zusammenhang zwischen Blutbildung und Organentwicklung empfehle ich „Langman’s Medical Embryology“ von Sadler (englisch), der gut verständlich die embryonale Entwicklung des hämatopoetischen Systems beschreibt.
Wissenschaftliche Artikel:
In der medizinischen Datenbank PubMed findest du zahlreiche wissenschaftliche Artikel, die sich mit der Rolle der Milz in der Hämatopoese und mit extramedullärer Hämatopoese befassen. Stichwörter wie „extramedullary hematopoiesis“ oder „spleen hematopoiesis“ könnten nützlich sein.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
1. Die Rolle der Milz in der Blutbildung bei Kindern und unter bestimmten pathologischen Bedingungen
Die Milz spielt während der frühen Entwicklungsphase des Menschen eine wichtige Rolle in der Hämatopoese (Blutbildung). Im embryonalen und fetalen Stadium ist die Milz – neben der Leber und dem Dottersack – ein zentrales Organ für die Blutbildung. Nach der Geburt verlagert sich diese Funktion überwiegend ins Knochenmark, doch bei Kindern bleibt die Milz bis etwa zum sechsten Lebensjahr in die Blutbildung involviert.
Warum bleibt die Milz bis zu einem gewissen Alter aktiv?
Die Milz „merkt“ quasi nicht direkt, dass sie aktiv bleiben muss, sondern diese Funktion ist ein Überbleibsel der frühen Entwicklungsphase. Die Blutbildung in der Milz wird nach und nach vom Knochenmark übernommen. Das Knochenmark eines Kindes ist noch nicht vollständig entwickelt, weshalb die Blutbildung teilweise noch in der Milz stattfindet. Dies ist besonders relevant, da die Hämatopoese bei Kindern aufgrund des Wachstums einen hohen Bedarf hat.
Wie wird die Blutbildung durch die Milz in besonderen Fällen aktiviert?
In Fällen wie einer Knochenmarksanomalie oder im hohen Alter spricht man von einer sogenannten „extramedullären Hämatopoese“. Dies bedeutet, dass andere Organe, die früher in der Embryonalphase Blut bildeten – insbesondere die Milz, aber auch die Leber – diese Funktion wieder übernehmen können, wenn das Knochenmark dazu nicht in der Lage ist. Diese „Reaktivierung“ geschieht in der Regel durch Signale, die vom Körper gesendet werden, wenn das Knochenmark ausfällt oder stark beeinträchtigt ist. Diese Signale umfassen erhöhte Spiegel von Erythropoetin (ein Hormon, das die Blutbildung stimuliert) sowie eine gesteigerte Freisetzung von Zytokinen und Wachstumsfaktoren, die die Hämatopoese fördern.
Im Alter kann das Knochenmark zunehmend durch Fettzellen ersetzt werden (dies nennt man Involution des Knochenmarks), und die Blutbildung wird ineffizienter. Dies kann ebenfalls zu einer extramedullären Hämatopoese führen.
2. Wo du mehr darüber nachlesen kannst
Wenn du selbst tiefer in die Materie eintauchen möchtest, empfehle ich dir die folgenden Quellen:
Lehrbuch der Hämatologie:
„Williams Hematology“ (englisch) ist ein Standardwerk, das detailliert auf die extramedulläre Hämatopoese und die Rolle der Milz eingeht.
Embryologie:
Für den Zusammenhang zwischen Blutbildung und Organentwicklung empfehle ich „Langman’s Medical Embryology“ von Sadler (englisch), der gut verständlich die embryonale Entwicklung des hämatopoetischen Systems beschreibt.
Wissenschaftliche Artikel:
In der medizinischen Datenbank PubMed findest du zahlreiche wissenschaftliche Artikel, die sich mit der Rolle der Milz in der Hämatopoese und mit extramedullärer Hämatopoese befassen. Stichwörter wie „extramedullary hematopoiesis“ oder „spleen hematopoiesis“ könnten nützlich sein.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!