Liebe Forumsmitglieder,
bei Ihrer Arbeit haben manche von Ihnen vielleicht auch mit Versuchstieren zu tun. An Sie möchte ich mich mit einer Bitte um Mithilfe für ein sprachwissenschaftliches Forschungsprojekt richten, das an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt wird. Es gründet auf einer Umfrage, die zur Zeit an Forschungseinrichtungen in Deutschland geht, die mit Tieren arbeiten, und deren Reichweite ich gerne durch den Beitrag im Forum vergrößern würde. Das Interesse des Forschungsprojekts ist die Frage, unter welchen Bedingungen Eigennamen an Versuchstiere vergeben werden und wie sich diese Eigennamen näher charakterisieren lassen. Dabei ist unerheblich, ob die Tiere in einer Einrichtung leben, ob sie Teil eines Tierversuchs im Sinne des Tierschutzgesetzes sind oder ob die Namen an irgendeiner Stelle dokumentiert sind. Es kann sich auch um scherzhaft gebrauchte Namen handeln, solange sich damit auf bestimmte Tiere bezogen wird, mit denen zu Erkenntniszwecken gearbeitet wird.
Zum Hintergrund
Aus Amerika weiß man, dass auch Versuchstiere in der Forschung zuweilen Eigennamen erhalten, wie dies bei Haustieren, Zirkustieren und Zootieren üblich ist, man denke etwa an den Eisbären Knut oder an den Krake Paul. Für Deutschland gibt es hierzu jedoch noch keine Untersuchungen, ich konnte aber beobachten, dass zum Beispiel Bienen in der Freilandforschung manchmal zusätzlich zu einer farblichen Markierung Namen bekommen. Ich vermute, dass Versuchstiere selten einen »offiziellen« Namen erhalten, häufiger aber eine Art Spitznamen, mit dem sich die Forscher auf sie beziehen.
Interessant ist die Namensvergabe bei Tieren für die Sprachwissenschaft, weil sie Aufschluss über das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren in der Sprache geben kann – Hundenamen beispielsweise schöpfen heute zunehmend aus dem Inventar der Menschennamen und sind auch selten für beide Geschlechter verwendbar, ähnlich wie dies bei Menschennamen (in Deutschland) der Fall ist, was die veränderte Rolle von Hunden in unserer Gesellschaft widerspiegelt.
Die Umfrage, für die ich werben möchte, setzt sich zu großen Teilen aus Multiple-Choice-Fragen zusammen, dauert wenige Minuten und bezieht sich auf ein einzelnes Tier, das Sie kennen und das von irgendjemandem einen Namen erhalten hat. Sie können sich auch auf Tiere beziehen, mit denen Sie in der Vergangenheit gearbeitet haben; in diesem Falle bitte ich Sie, dies bei der Antwort zur ersten Frage zu vermerken. Kennen Sie mehrere benannte Tiere und möchten auch über diese Auskunft geben, können Sie gerne weitere Male an der Umfrage teilnehmen. Die Teilnahme ist möglich bis zum 25. September 2013. Hier finden Sie den Link:
www.alpha-survey.de/51cb62608364b
Alle Daten aus der Umfrage werden anonym erfasst und nur für die Untersuchung ausgewertet. Für Rückfragen, Anregungen oder weitere Informationen stehe ich gerne unter der E-Mail-Adresse benjonel@students.uni-mainz.de zur Verfügung. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit!
Benjamin Joneleit
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutsches Institut, 55099 Mainz